Du liebst es zu organisieren und Paaren den wohl schönsten Tag des Lebens zu bescheren? Du bist abgehärtet, kannst bestens mit Stress umgehen und behält dabei immer den Überblick? Dann ist Hochzeitsplaner/in vielleicht der richtige Beruf für dich! Doch wie sieht der Alltag eines Wedding Planners aus, wie wird man einer und was muss man beachten? Das beantworten wir dir in diesem Beitrag.
Im Jahr 2018 gaben sich in Deutschland 449.466 Paare das Ja-Wort. Und jede einzelne Hochzeit bedarf einer ganz individuellen Planung, denn jedes Paar hat seine eigenen Ideen und Ansprüche. Der organisatorische und planerische Aufwand eines solchen Events kann enorm sein, besonders wenn man in einen Ganztagsjob eingebunden ist. Der Hochzeitsplaner kann bei den Herausforderungen professionell unterstützen, wobei er sich ganz auf die Ideen und Wünsche des Brautpaares einlässt und sich während des ganzen Prozesses für die Erstellung eines unvergesslichen Ereignisses engagiert.
Was macht ein Wedding Planner?
Die Aufgabe eines Hochzeitsplaners (engl.: Wedding planner) besteht darin, ein Paar bei der Planung und Organisation der Hochzeitsfeier zu beraten und zu unterstützen.
Wedding Planner werden
Es gibt keine offizielle Ausbildung zum Hochzeitsplaner. Allerdings kann man sich in diesem Bereich weiterbilden lassen, was insbesondere für erfahrene Eventmanager attraktiv sein kann, die sich in diesem Bereich spezialisieren wollen. Du hast kein Fachwissen oder Erfahrungen im Eventmanagement? Kein Problem, denn auch du kannst an einer Weiterbildung zum Wedding Planner teilnehmen.
Um Hochzeitsplaner zu werden, kann man Veranstaltungsmanagement studieren, sich zum Veranstaltungsmanager ausbilden lassen oder eine Ausbildung zum Kultur- und Veranstaltungsmanager absolvieren. In Deutschland bietet die Industrie- und Handelskammer einen Kurs zum Eventmanager Hochzeit an, und das WIFI in Österreich einen Kurs zum Wedding Planner.
Was lerne ich in der Weiterbildung zum Wedding Planner?
Normalerweise ist der Beruf des Hochzeitsplaners eine Weiterbildung für Eventmanager um sich zu spezialisieren. Eine Hochzeit unterscheidet sich von einer normalen Veranstaltung dadurch, dass die Zielgruppe besonders anspruchsvoll ist und im Normalfall sehr genaue Vorstellungen davon hat, wie die Hochzeit stattfinden und aussehen muss. Die emotionalen und persönlichen Aspekte einer Hochzeit sind dabei selbstverständlich auch zu berücksichtigen. Die Weiterbildung vermittelt deshalb die Spezialeigenschaften der Hochzeitsorganisation.
Man sollte sich aber auch darüber im Klaren sein, dass man als Hochzeitsplaner am ehesten selbständig arbeiten wird – auch hier werden in der Weiterbildung die wichtigen Grundlagen erlernt, damit man optimal vorbereitet ist.
Die Inhalte der Weiterbildung zum Hochzeitsplaner der verschiedenen Anbieter unterscheiden sich nur unerheblich. Grundsätzlich wirst du in den folgenden Punkten geschult:
Unternehmensgründung
- Die Grundlagen der Unternehmensgründung
- Unternehmerische Soft Skills
- Büroorganisation und Buchhaltung
- Business Plan.
- Szenario-Technik
- Erstellung eines Geschäftsplans
- Marktpositionierung
Organisation von Hochzeiten
- Preislisten, Verträge, Beratungsunterlagen
- Kundengewinnung
- Zeitplan der Hochzeitsplanung
- Kunden-Management
- Technik der Kundenkommunikation
Hochzeitsbranche
- Ausstellungen
- Fachkenntnisse über Hochzeiten
- Kostenberechnung.
- Konzepterstellung
- Grundlagen der Hochzeitsexpertise
- Ausarbeitung eines Hochzeitskonzepts
Als Hochzeitsplaner muss man mehr können als der Braut die Schleppe zu tragen oder schöne Blumen zu bestellen. Du bist die rechte Hand des Brautpaares, für die Erstellung des perfekten Hochzeitkonzeptes zuständig und musst dabei mit einem vorgegebenen Budget umgehen können. Die Weiterbildung zum Wedding Planner wird dir dabei helfen genau zu verstehen, was deine Aufgaben sind.
Voraussetzungen um Hochzeitsplaner zu werden
Je nach Anbieter unterscheiden sich die Voraussetzungen an den Bewerber enorm. Manchmal wird eine bereits abgeschlossene Ausbildung oder ein erfolgreich beendetes Studium im Bereich Eventmanagement verlangt. Bei anderen Bildungseinrichtungen kannst du dich auch als Quereinsteiger bewerben, wobei deine Passion für die Branche ausschlaggebend ist.
Zwei Anbieter für die Weiterbildung zum Hochzeitsplaner sind die Industrie- und Handelskammer (IHK) und das IST-Studieninstitut.
Also Hochzeitsplaner solltest du grundsätzlich die folgenden Voraussetzungen erfüllen:
- Organisatorisches Talent
- Kreativität
- Ein Faible für Hochzeiten
- Verständnis der Betriebswirtschaft
- Belastbarkeit und Stressresistenz
- Gewissenhaftigkeit und Verantwortungsbewusstsein
- Vergnügen im Umgang mit Menschen
Dauer der Weiterbildung zum Hochzeitsplaner
Bei allen Ausbildungsstätten variieren Dauer und Verlauf der Weiterbildung zur Hochzeitsplanerin oder zum Hochzeitsplaner. Das Angebot reicht von Kurzkursen, die an vier halben Tagen zu je vier Stunden abgehalten werden, über einwöchige Vertiefungskurse bis hin zu sechsmonatigen Lehrgängen.
Beispiele zur Dauer der Weiterbildung zum Wedding Planner
EKA e.V. | Intensivkurs (eine ganze Woche) oder Wochenendkurse |
EurAka | 2 Wochen |
IST Studieninstitut | 3 Monate |
Laudius | 6 Monate |
Beispiele der Kosten der Weiterbildung zum Wedding Planner
EKA e.V. | 1.990 € |
EurAka | 1.850 € |
IST Studieninstitut | 594 € |
Laudius | 6 x 154 € (digital) oder 6 x 169 € (digital und print) |
Das IHK-Zertifikat Hochzeitsplaner
Im Anschluss an die Weiterbildungsmaßnahme werden alle Teilnehmer nach bestandener Abschlussprüfung oder Abschlusspräsentation ein Zertifikat der Industrie- und Handelskammer oder eine einfache Bescheinigung über die Teilnahme am Selbststudium erhalten.
Voraussetzung für den Erhalt des IHK-Zertifikats ist die regelmäßige Teilnahme aller Teilnehmer an den Kursen zusätzlich zur Zertifikatsprüfung (mindestens 80%). Die Zertifizierung ist bundesweit in allen Wirtschaftsbereichen anerkannt und ist ein Nachweis für den Lernerfolg und den damit verbundenen Wissens- und Kompetenzzuwachs.
Für die Zertifikatskurse ist der Praxisbezug sehr hoch. Das IHK-Zertifikat ist ein Nachweis der Industrie- und Handelskammer und bescheinigt die Nachhaltigkeit der eigenen beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen. Damit eröffnet es größere Chancen für deinen beruflichen Werdegang als ein einfaches Zertifikat ohne bundesweite Anerkennung. Ob ein solches Zertifikat anerkannt wird, liegt beim möglichen Kunden oder Dienstleistungspartner.
Karriereaussichten als Wedding Planner
Insbesondere der Hochzeitsmarkt befindet sich im Aufschwung. In diesen schnelllebigen und stressigen Zeiten sind immer mehr Paare auf professionelle Hilfe für ihren besonderen Tag angewiesen. Im Allgemeinen gibt es verschiedene Möglichkeiten, als Hochzeitsplaner zu arbeiten. Beispielsweise kann man bei einer bereits etablierten Agentur angestellt sein, ein Franchise übernehmen oder ein eigenes Business gründen.
Messen und Fachzeitschriften können bei der Etablierung der Selbstständigkeit helfen. Auch eine Website und soziale Medien wie Facebook oder Instagram sind geeignet, dein Unternehmen bekannt zu machen und möglichen Kunden einen Eindruck von deiner Arbeit zu vermitteln.
Wie teuer ist ein Wedding Planner?
Ein Hochzeitsplaner rechnet meistens anteilig 10-15% vom Gesamtbudget der Hochzeit ab. Wird eine Hochzeit für 10.000 Euro geplant, kostet der Hochzeitsplaner also zwischen 1.000 und 1.500 Euro.
Allerdings gibt es für Wedding Planner keinen Festpreis. Jede Veranstaltung wird individuell gehandhabt, weswegen sich auch die Kosten der angebotenen Pakete ändern können. Bei einer Hochzeit übernimmt man die Komplettplanung und bei einer anderen unterstützt man in bestimmten Phasen.
Wie viel kostet eine Hochzeit im Durchschnitt?
Als Richtwert dienen durchschnittlich 100-200 Euro pro Person, doch dies hängt natürlich von den Ansprüchen des Brautpaares ab.
Branchenkenner schätzen, dass durchschnittlich etwa 10.000 bis 15.000 Euro für eine Hochzeit veranschlagt werden müssen. Bereits bei einem Budget von mindestens 14.000 Euro kratzt jeder, der allein 70 Gäste einlädt, an der Obergrenze, sagt Hochzeitsplanerin Bettina Ponzio der Augsburger Allgemeinen Zeitung (2019).
Folgende Faktoren beeinflussen die Kosten einer Hochzeit:
- Trauung auf dem Land oder in der Stadt, wobei ersteres oftmals günstiger ist
- Saison der Hochzeit: Heiraten in der Hochsaison und Ferienzeiten wird oft teurer
- Extras für die Gäste, wie Kinderbetreuung, Fahrdienste, Unterbringung, Gastgeschenke
- Heiraten in der Kirche oder Standesamt
- Art der Bewirtung und des Hochzeitsmenüs, wobei Gängemenüs preisintensiver sein können als Buffets
- Entertainment: Band oder DJ? Zauberer, Artisten?
- Hochzeitstorte vom Patissier oder einer Konditorei?
- Art der Deko: Frischblumen, Sitzkärtchen, dekorative Gadgets
Fazit: Hochzeitsplaner als Traumberuf
Der Beruf des Wedding Planners ist aufregend, emotional und vielfältig. Man hat immer wieder mit neuen Menschen zu tun und muss sich auf deren Bedürfnisse einstellen können. Abgesehen von den empathischen Eigenschaften muss man aber auch gut in der Eigenvermarktung sein und ein gewisses unternehmerisches Acumen besitzen. Je besser man sich als Agentur oder auch selbstständiger Wedding Planner nach außen hin präsentieren kann und je aufmerksamer man die neuesten Trends verfolgt, desto erfolgreicher kann man sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Ein Hochzeitsplaner benötigt den richtigen Biss, Stressresistenz und eine Passion für das Kreieren eines der schönsten Ereignisse im Leben eines Paares.