Berichtshefte verursachen bei Auszubildenden selten Freudenstürme. Als Azubi bist du verpflichtet, ein Berichtsheft zu führen. Aber warum musst du das überhaupt machen? Das erklären wir dir in diesem Artikel.
Was ist der Zweck des Berichtsheftes?
Ganz einfach: Das Berichtsheft dokumentiert alle deine Ausbildungsinhalte und dient als Nachweis für die Kenntnisse und Fähigkeiten, die du während deiner Ausbildung erworben hast.
Bei deiner Abschlussprüfung musst du dein vollständig ausgefülltes und unterschriebenes Berichtsheft sogar vorlegen, z.B. bei der Industrie- und Handelskammer oder der Handwerkskammer.
Befindest du dich bei der Abschlussprüfung irgendwo zwischen zwei Bewertungen, kann dein Berichtsheft sogar Einfluss auf deine Endnote haben. In einigen Berufen ist es auch Pflicht, das komplette Berichtsheft bei der Zwischenprüfung vorzulegen.
Oft ist das Schreiben eine weniger beliebte Aufgabe, aber es kann eine schöne Abwechslung zum Arbeitsalltag sein. Das Führen eines Berichtsheftes ist zudem ein wichtiger Teil der Lehre, bei dem du lernst, deine Tätigkeiten zeitlich und inhaltlich zu dokumentieren.
Das Führen des Berichtsheftes ermöglicht dir nicht nur die Reflexion der gemeisterten Aufgaben, sondern macht auch den Ablauf und die Inhalte deiner Ausbildung für die Beteiligten im Betrieb und für die für die Berufsausbildung zuständigen Stellen nachvollziehbar.
Was ist im Berichtsheft enthalten?
Das Berichtsheft erhältst du kostenlos in deinem Ausbildungsbetrieb oder online auf den Internetseiten der IHK und HWK.
Das Berichtsheft enthält
- ein Deckblatt,
- den Verlauf der Ausbildung und
- die täglichen oder wöchentlichen Berichte der Ausbildung.
Welche Varianten des Berichtsheftes gibt es?
Dein Ausbildungsbeauftragter wird dir zu Beginn deiner Ausbildung sagen, welche Variante des Berichtsheftes im Unternehmen benötigt wird. Es gibt die folgenden Varianten:
Klassisch in Heftform
- Word/Excel-Vorlagen, die am PC eingegeben werden
- Eine Online-Version oder Software (der fertige Bericht wird dann meist ausgedruckt und dem Ausbilder vorgelegt)
Berichtsheft – schriftlich oder elektronisch?
Bei der Führung des Berichtsheftes kann zwischen schriftlicher und elektronischer Form gewählt werden. Von schriftlicher Berichtsheftführung spricht man, wenn das Berichtsheft handschriftlich (handschriftlich) geführt wird. Wird es elektronisch geführt, wird das Berichtsheft mit digitaler Unterstützung erstellt.
Dies umfasst digitale Anwendungsprogramme und die Erfassung am PC (z.B. Word- oder PDF-Vorlagen). Das Serviceportal Bildung stellt allen IHK-Ausbildungsbetrieben eine kostenfreie und digitale Anwendungssoftware zur Führung des Berichtsheftes online zur Verfügung.
Die Entscheidung, ob das Berichtsheft schriftlich oder elektronisch geführt wird, muss in allen neuen Ausbildungsverträgen seit dem 1. Oktober 2017 vereinbart werden.
Berichtsheft führen – Welche Möglichkeiten gibt es für Auszubildende?
Euer Ausbildungsbetrieb kann entscheiden, auf welche von drei Arten ihr euer Berichtsheft führt: täglich, wöchentlich oder monatlich. Ebenso legt der Lehrbetrieb fest, ob du das Berichtsheft in einem speziellen Programm oder einfach in einem Word-Dokument zu führen hast.
Daher ist es sinnvoll, sich direkt zu Beginn deiner Ausbildung an einen älteren Auszubildenden, deinen Mentor oder deinen Ausbilder zu wenden. Sie können dir dann erklären, was die Anforderungen sind, wie umfangreich alles sein sollte und welche Form es haben sollte. Folgende Formen des Berichtsheftes werden in der Ausbildung verwendet:
Tagesbericht
In einem Tagesbericht hältst du während deiner Ausbildungszeit deine Aktivitäten des Tages fest. Natürlich dürfen die Zeitangaben zur Dauer der jeweiligen Aufgaben nicht fehlen.
Wöchentlicher Bericht
Im Wochenbericht wird eine kurze Zusammenfassung (auch in Stichworten) der Aufgaben einer Woche aufgeführt (im Vergleich zum Tagesbericht ist er weniger genau).
Monatlicher Bericht
In dieser Variante beschreiben die Trainees die gesamten Aktivitäten des Monats. Allerdings ist diese Art von Bericht bei Ausbildungsbetrieben weniger beliebt, da er nicht so genau ist.
Abteilungsbericht
In manchen Betrieben durchläufst du während deiner Ausbildung verschiedene Abteilungen. Der Abteilungsbericht dient als Erinnerung und Aufzeichnung für die Auszubildenden, was sie in den einzelnen Abteilungen gelernt haben.
Dieser Bericht ist eine Ergänzung zu Tages- oder Wochenberichten und gibt einen genaueren Überblick über die Aufgaben in einer anderen Abteilung des Ausbildungsbetriebes.
Wie schreibst du das Berichtsheft?
Du führst das Berichtsheft entweder täglich oder wöchentlich. Technische Auszubildende wählen meist den Tagesbericht, während kaufmännische Auszubildende eher die wöchentliche Variante bevorzugen. Die Form ist nicht streng vorgeschrieben. Einige Grundanforderungen musst du jedoch beachten:
- Auf jedem Blatt muss dein Name, das Ausbildungsjahr und der Berichtszeitraum vermerkt sein.
- Der Trainingsinhalt muss bei der Erfassung mindestens in Gliederungspunkten angegeben werden.
- Neben der Beschreibung deiner Tätigkeiten im Betrieb solltest du auch alle Unterweisungen, Lehrgänge und betrieblichen Belehrungen vermerken.
- Auch die Themen des Berufsschulunterrichts müssen im Berichtsheft vermerkt werden.
- Im Berichtsheft sollte der Ausbilder nachlesen und es unterzeichnen, am besten wöchentlich oder spätestens jeden Monat. Außerdem musst du es selbst unterschreiben oder bei Minderjährigen die Eltern.
Wann solltest du dein Berichtsheft schreiben?
Am besten schreibst du dein Berichtsheft während der Arbeitszeiten im Betrieb. Diese Zeit muss dir dein Ausbilder zugestehen. Schließlich ist der Arbeitsaufwand nicht groß:
- Tagesbericht: ca. 5-10 Minuten
- Wöchentliches Berichtsheft: ca. 20-30 Minuten
Erhält das Berichtsheft eine Zeugnisnote?
Nein, das Berichtsheft wird nicht bewertet. Es dient allein der IHK als Berichtsheft, um sicherzustellen, dass du während deiner Ausbildung die erforderlichen Kompetenzen erworben hast.